Aktualisiert: 19.3.2005

Mit Zukunftswerkstätten spielend in die Zukunft — Jahrestreffen 2005

Arbeitsgruppen-Protokoll
im Open Space





Wie leicht die Zukunft leichter und schöner werden kann

Einberufen und protokolliert von: Joachim Lund
Mitwirkende: Hans-Heiner Heuser, Walter Häcker.


Dieses Protokoll ist weniger auf den Verlauf der Diskussion in der Arbeitsgruppe ausgerichtet, es liest sich als Plädoyer für den Ansatz EKS® (= Evolutionskonforme Strategie / Engpasskonzentrierte Verhaltens- und Führungsstrategie). Es zeigt interessante Verbindungslinien auf zwischen

  • den Wünschen einerseits nach wachsender Verbreitung von Zukunftswerkstätten als einen Weg politischer Partizipation,
  • der EKS® andererseits als Marketing-Strategie, die Kundenutzen und Erfolgssteigerung, Kooperation und Mitbestimmung in den Blickpunkt nimmt.
Dies kann möglicherweise auf neue Synerien hinweisen zwischen den politischen und den ökonomischen Bedürfnissen von Zukunftswerkstatt-Moderatorinnen und -Moderatoren. Der Kunde als jemand, der eine Zukunftswerkstatt bestellt, erfährt hier besondere Beachtung. Überlegungen, wie die Wirkung von Zukunftswerkstätten nach Außen vermittelbar ist, lassen sich unter dieser Sichtweise betrachten.



Bezug genommen wird dabei auf die Arbeiten von
  • Wolfgang Mewes (Wiesbaden), Erfinder von EKS®
  • Hans Domizlaff (1892-1971), Kunstmaler, Bühnenbildner, Werbeberater. Buchveröffentlichung u.a.: "Die Gewinnung des öffentlichen Vertrauens – Ein Lehrbuch der Markentechnik", Zu seiner Lebensgeschichte ist u.a. zu lesen:
    "Die Werbungtreibenden waren in den Jahren des Nationalsozialismus durch den Werberat der deutschen Wirtschaft dem Propagandaministerium unterstellt. Domizlaffs Äußerungen von einem unabhängigen und nicht durch politische Verpflichtungen reglementierten Vorgehen der Werbung wurden deshalb besonders kritisch vermerkt..."
Interessant in diesem Themenkreis ist auch das im März 2005 aktuelle Schwerpunkt-Thema einer Fachzeitschrift: Dieses Thema ließe sich in den Zusammenhang stellen zu missverständlichen, zweifelhaften Verwendungen der nicht eingetragenen "Marke" Zukunftswerkstatt (siehe auch Linksammlung [ Zukunftswerkstatt ??? ] an anderer Stelle dieser Website).



Protokoll-Auszug überspringen - Direkt zum Download des vollständigen Protokolls Auszug aus dem Protokoll im Open Space des Zukunftswerkstatt-Jahrestreffens ZW2005:

Wie am Abend zuvor zu erfahren war, ist die Philosophie der Zukunftswerkstatt darin zu sehen, dass die Mitbürger künftig immer mehr Gelegenheit erhalten sollen, an den gesellschaftlichen und politischen Prozessen stärker zu partizipieren und sich einzumischen – als eigentlicher Souverän in der Demokratie, wie es ihm zukommen sollte.

Das gilt ebenso für das Wirtschaftsleben. Auch hier sollten die Mitwirkenden mehr als z. B. über die gewerkschaftliche Mitbestimmung (die sich abweichend entwickelt hat) am betrieblichen Entscheidungsprozeß beteiligt werden — vielleicht nicht direkt, aber über eine neue Art des Betrieblichen Vorschlagswesens, wenn allgemein befürchtet wird, dass der bisherige oder geplante Weg der Geschäftsleitung nicht zum Besten des Ganzen erfolgt. Allerdings müssen die Vorschläge fundiert und nachprüfbar vorteilhaft untermauert sein. Hier, wie auch zum politischen Aspekt, dient eine Strategie, die darauf angelegt ist, ebenso einfache wie wirksame Verfahren bereitzustellen. Dadurch wird der Beitrag jedes einzelnen zum Allgemeinwohl immer wichtiger und wertvoller — und schließlich, nicht nur indirekt, sondern auch nachvollziehbar direkt, zu seinem eigenen Wohl.

Ein besonderes Kennzeichen ist darin zu sehen, dass über den (Kunden-)Nutzen für andere (also für die Zielgruppe) der eigene Erfolg steigt. Denn durch höheren Kundennutzen steigen Akzeptanz, Kaufneigung, Umsatz und Stückzahlen — und damit auch Gelegenheiten kostengünstigerer Fertigung im Falle eines Industriebetriebs. In der Politik steigen entsprechend mit dem Wohl für die Allgemeinheit (die Mehrheit) die Wählergunst und das Demokratieverständnis.

Der sicherste Weg zum Erfolg ist der des höheren Nutzens im Angebot. In der Ökonomie ist er vor allem den Kunden gewidmet, aber auch den Mitarbeitern, den Lieferanten, Banken, Teilhabern, Behörden, der Öffentlichkeit und der Umwelt. Sie alle werden, wenn die Leistung den Ansprüchen gerecht wird, das Unternehmen schon aus eigenem Interesse unterstützen. Das Prinzip wird verstärkt durch Konzentration der Kräfte und durch Kooperation mit gleichgesinnten Unternehmen. Sie beginnen die Strategie damit, dass sie sich über ihre eigenen Kompetenzen klar werden und dazu eine Marktnische aufsuchen, die noch nicht oder noch wenig besetzt ist. Wie jeder Mensch hat jedes Unternehmen ganz spezifische Fähigkeiten zu bieten.

Dadurch wird die Konkurrenzsituation entschärft, sowohl für das Unternehmen selbst, als auch für seine Mitbewerber. Kernpunkt ist der optimale Kräfteeinsatz. [...] Wer seiner Zielgruppe den höchsten Nutzen verschafft, gewinnt Akzeptanz, Interesse, Nachfrage, Umsatz und Gewinn. Besonders für Innovationen ist es wichtig, die Auswirkung der Mühen zu erkennen: Jeder Aufwand, jeder Einsatz, der in die Verbesserung der Problemlösung, des Nutzens fließt (z. B. ausgedrückt in Kosten), wirkt sich in zweiter Potenz im Erfolg aus. Die Strategie führt weg vom Konkurrenzkampf zur Harmonisierung. Bisherige Rivalen können sich in ihren jeweils anderen Spitzenleistungen ergänzen und in Kooperation Komplettlösungen bieten, die sie, jeder für sich allein, nicht bewältigen könnten. [...]

Entscheidend ist es, den Kunden wirklich ernst zu nehmen und auf seine Wünsche mit angemessenem Bemühen einzugehen. [... Es] muss auch das Potenzial der Fähigkeiten einer Bevölkerung gepflegt und erweitert werden. Dazu braucht man, wie auch im Wirtschaftsleben, die Mindestvoraussetzung: Den Erwerb und Erhalt des öffentlichen Vertrauens (vgl. Domizlaff über "Markentechnik", Hamburg 1939 / 1992). [...]



Zurück zum Beginn des Protokoll-Auszugs Soweit der Protokoll-Auszug. Das vollständige Protokoll und das Gedicht "Schwarzes Tief" stehen als PDF-Datei zur Verfügung.



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