Im Gespräch Sich engagieren für andere Menschen in ähnlichen Situationen

30.11.2005

Sehr geehrter Herr Dr. Sturm,

Sorry, dass ich erst jetzt auf Ihre Gedanken zu meinem Beitrag in der AustauschBar reagiere... Ihnen zu antworten, tue ich gerne, weil ich Ihnen zustimme und sehr gut finde, was ich von Ihnen über das Verfahren des Bürgergutachtens gelesen habe. Ich würde da auch gerne auf dem Laufenden bleiben.

Was meine Arbeit mit Langzeitarbeitslosen angeht, so sehe ich die Zukunftswerkstatt nicht als Freizeitgestaltung und zur persönlichen Seelenstärkung, wie Sie es formuliert haben. Das konkrete Problem, das ich dahinter sehe, ist die Realität, dass die meisten Arbeitslosen große Kontaktprobleme haben, sich (zu) wenig über ihre eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten bewusst sind und darüber austauschen. Aus den letzten Zukunftswerkstätten hat sich jetzt eine Kerngruppe gebildet, die ich begleite, die genau dieses Problem überwinden helfen will. Die Gruppe entwickelt eine Homepage von Arbeitslosen für Arbeitslose, die es so in der Form bisher (jedenfalls unseres Wissens) nicht gibt. In diesem Zusammenhang hat die Gruppe sich politisch betätigt, indem sie einen offenen Brief an den Bürgermeister geschrieben hat, um auf Ungerechtigkeiten im Zusammenhang mit Ermäßigungen und Vergünstigungen aufmerksam zu machen.

Die Teilnehmer, die aus den zwei vergangenen Zukunftswerkstätten zu diesem Kreis zusammengefunden haben, haben für sich persönlich durch die inzwischen freundschaftlichen Kontakte eine Menge Zugewinn gehabt und engagieren sich verstärkt für andere Menschen in ähnlichen Situationen.

Leider fehlen uns bisher die Auftraggeber, die bereit sind, für solch eine Arbeit Geld zur Verfügung zu stellen. Aber da kann ich sicherlich durch Ihr Engagement lernen. Ich hoffe, dass sich dieser Austausch auf dieser Ebene fortsetzen lässt – und diesmal, versprochen, ohne solche langen Pausen.

Herzliche Grüße

Helmut Peters (Herten)


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