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Letzte Aktualisierung dieser Seite: 20.5.2012

"Viele Leute glauben,
dass sie denken,
wenn sie lediglich
ihre Vorurteile neu ordnen."
(William James)




Programm und Protokoll ZW2010 – Teil 1

  • Freitag 30. April 2010 vormittags

Einstimmung und Interaktionen zum Anti-Bias-Ansatz





Am ersten Abend sind elf Teilnehmende zum allerersten Mal auf einem Jahrestreffen von Zukunftswerkstätten. Mit Blickkontakten beginnen wir, den eigenen Umgang mit Fremden aufmerksam wahrzunehmen.

Eine Auswahl von 16 der 25 Fragen, die uns die Ethnologin Hanna Göhler (Anti-Bias Köln) – Expertin für unser Thema des Umgangs mit dem Fremden – am Eröffnungsabend des Freiburger Jahrestreffens von Zukunftswerkstätten stellte, sind nachfolgend dokumentiert.

In Anti-Bias-Seminaren geht es um diese Fragen: Es geht um Verantwortung für das eigenen Handeln und Dasein, um Aktion und Reaktion, Sinn und Un-Sinn, um die Frage: "Was treibt uns an?" und "Wofür gilt es zu leben und zu kämpfen?"
  1. Sind Sie sicher, dass die Erhaltung des Menschengeschlechts, wenn Sie und alle ihre Bekannten nicht mehr sind, wirklich interessiert?
  2. Wie viele Kinder von Ihnen sind nicht zur Welt gekommen durch Ihren Willen?
  3. Möchten Sie das absolute Gedächtnis?
  4. Wen, der tot ist, möchten Sie wiedersehen?
  5. Hätten Sie lieber einer anderen Nation (Kultur) angehört und welcher?



  6. Wenn Sie Macht hätten zu befehlen, was Ihnen heute richtig erscheint, würden Sie es befehlen gegen den Widerspruch der Mehrheit? Ja oder Nein.
  7. Warum nicht, wenn es Ihnen richtig erscheint?
  8. Hassen Sie leichter ein Kollektiv oder eine bestimmte Person und hassen Sie lieber allein oder im Kollektiv?
  9. Was, meinen Sie nimmt man Ihnen übel und was nehmen Sie selbst übel, und wenn es nicht dieselbe Sache ist: Wofür bitten Sie eher um Verzeiheung?
  10. Wenn Sie sich beiläufig vorstellen, Sie wären nicht geboren worden: Beunruhigt Sie diese Vorstellung?



  11. Wenn Sie an Verstorbene denken: Wünschen Sie, dass der Verstorbene zu Ihnen spricht, oder möchten Sie lieber dem Verstorbenen etwas sagen?
  12. Gesetzt der Fall, Sie haben nie einen Menschen umgebracht: Wie erklären Sie es sich, dass es dazu nie gekommen ist?
  13. Was fehlt Ihnen zum Glück?
  14. Wofür sind Sie dankbar?
  15. Möchten Sie lieber gestorben sein oder noch eine Zeit leben als ein gesundes Tier? Und als welches?
Geschrieben wurden diese Fragen von dem Schweizer Schriftsteller und Architekten Max Frisch (1911-1991). Veröffentlicht wurden sie im "Tagebuch 1966-1971" (Frankfurt / Main 1972).

"Im Zentrum von Frischs Schaffen steht häufig die Auseinandersetzung mit sich selbst, wobei viele der dabei aufgeworfenen Probleme als typisch für den postmodernen Menschen gelten: Finden und Behaupten einer eigenen Identität, insbesondere in der Begegnung mit den festgefügten Bildern anderer, Konstruktion der eigenen Biographie, Geschlechterrollen und ihre Auflösung..." (zitiert aus Wikipedia Die freie Enzyklopädie)



"Mein Umgang mit dem Anderen und dem Fremden", diese Blickrichtung rückte im interaktiven Workshop zum Anti-Bias-Ansatz in den Vordergrund.


Was gibt mir Macht in dieser Seminar-Gruppe?

In dieser Übung ging es darum, unsere Wahrnehmung für Machtverhältnisse zu schärfen und die Abhängigkeit der Machtverhältnisse vom Umfeld der Gruppe zu erkennen.



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