Letzte Aktualisierung dieser Seite: 15.12.2006

[1B] Umgang mit Unerwartetem – Verdeckte
Themen – Einander ausschließende Forderungen
als Zukunftswerkstätten-Ergebnis

(Mitschrift des Gesprächsverlaufs der Arbeitgruppe – in Stichworten)

Erlebtes Problem in der Verwirklichungsphase:
Mitglieder (Teilnehmer) der Zukunftswerkstatt formulieren
sich gegenseitig sich gegenseitig ausschließende Forderungen,
zum Beispiel:

a) Mitglieder (Rektoren) herausschmeißen aus dem vorhandenen
Netzwerk von Konsultation zwischen Schulen für erziehungsschwierige
Kinder und Jugendliche.
b) Das Öffnen des Netzwerkes für z.B. Erziehungsberatungsstellen
c) Das Netzwerk soll ein geschlossener Raum für Lehrer/innen bleiben.

Lösung: In der Kaffeepause haben sich beide Moderatorinnen
("Gottseidank waren wir zu zweit") zusammengesetzt und überlegt,
wie sie mit dieser Lage umgehen könnten. Da es sich um eine Tageswerkstatt handelte, blieben nur noch zwei Stunden Arbeitszeit einschließlich Blitzlicht. So wurde vorgegangen:

  1. Benannt, dass sich die Forderungen gegenseitig ausschließen und nicht im normalen Zukunftswerkstatt-Verfahren (Projektentwicklung) weitergearbeitet werden kann.
  2. Kurze offene Diskussionsrunde (wichtig ist, die emotionale Ebene auf die Sachebene zurück zu führen).
  3. Für jede ausgewählte Forderung wurde mit der gesamten Gruppe die dahinter stehenden positiven Absichten herausgearbeitet.
  4. Rubrizieren der positiven Absichten unabhängig von den einzelnen Forderungen.
  5. Überschriften zu den Rubriken finden.
  6. Auf Zuruf Projektideen sammeln. Im Abschluss-Blitzlicht wurde nur das, was sich positiv mitnehmen lässt, gesammelt: Was nehme ich für mich bzw. für das Netzwerk an Positivem mit nach Hause?
Positiver Aspekt: Das Aufkommen dieses bis dahin verdeckten Problems ist eine Erfolgsgeschichte. Nur im Kontext der Zukunftswerkstatt, die Vertrauen in den offenen Raum und die eigenen Möglichkeiten schafft, konnte sich dieser Konflikt enthüllen.

– Wenn keine Zeit zur Aufarbeitung mehr besteht: Darauf verweisen, wo die Gruppe jetzt steht und welche nächsten Schritte weiterhelfen können.

Problem: Als Moderator seine Qualität dem Auftraggeber gegenüber ins Spiel bringen (und sich nicht unter Preis verkaufen).

Rechnungsliste: Erstgespräch – Moderationsdesign – Zukunftswerkstatt – Dokumentation – Abschlussgespräch = Pauschalpreis + Fahrkosten. Akquise (Vorgespräch) wird nicht berechnet.

– Wenn seitens des Auftraggebers Wünsche nach mehr bestehen, dann muss nachverhandelt werden. Denn ich muss ein gutes Beispiel geben, wie erfolgreich verhandelt werden kann.

Nachdenkenswert: Wie gehe ich mit Selbstausbeutung um? Stimmt es für mich, dass ein Aspekt von Ehrenamt mit erwartet wird? Hat die Verhandlung etwas mit Mann-Frau-Aspekten zu tun?



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